Zur Einführung ihrer neuen Haute-Joaillerie-Kollektion Beyond the Light enthüllt Valérie Messika ihre Inspirationsquellen, blickt auf die einzigartige Zusammenarbeit mit ihrem Bruder zurück und offenbart mehr denn je ihr außergewöhnliches Savoir-faire.
This is M
Mit Beyond the Light haben Sie eine neue, kraftvolle und meisterhafte Haute-Joaillerie-Kollektion entworfen. Was waren Ihre Inspirationsquellen?
VALÉRIE MESSIKA (VM) : Beyond the Light ist eine besondere Kollektion für mich, in der sich eine schöne Familiengeschichte mit einer starken, vom alten Ägypten beeinflussten Inspiration verbindet. Je weiter ich mit meinen Recherchen für diese künftige Haute-Joaillerie-Kollektion vorankam, desto mehr beschäftigte mich das Thema und hallte in mir nach. Während ich an diesem Schwerpunkt arbeitete, verfolgte ich auch das Projekt, das von meinem Bruder Ilan getragen wurde. Er arbeitete an einem außergewöhnlichen Rohdiamanten von 110 Karat, aus dem er 15 meisterhafte Steine extrahierte. Ebendiese Steine lassen heute das Meisterstück dieser Kollektion in voller Pracht erstrahlen. Unsere Projekte trafen sich auf natürliche Weise, wie eine Selbstverständlichkeit. Eine Familiengeschichte, die sich um eine gemeinsame Leidenschaft herum verflechtet.
Inwiefern stellt diese Kollektion einen Wendepunkt für Messika dar?
VM: Beyond the Light bedeutet, über das Licht hinauszugehen, über die Realität hinauszugehen, über sich selbst hinauszuwachsen, und das ist genau das, was diese Kollektion für mich bedeutet. Seit den vorherigen Kollektionen baue ich meine Kreationen um außergewöhnliche Steine herum auf. Aus diesem Impuls heraus habe ich mich für den Diamanten von 33 Karat interessiert. Ich war auf der Suche nach einem Edelstein, der das Erbe unserer Maison nachzeichnet. Aber ich wollte noch einen Schritt weiter gehen und mich selbst herausfordern, indem ich alle 15 Steine kaufte, die von demselben Rohdiamanten von 110 Karat stammten. Es war ein kühnes Wagnis, denn während der außergewöhnliche Stein von 33 Karat eine klassische Kissenform hatte, wiesen einige der anderen Diamanten völlig ungewöhnliche Schliffe auf. Ein einziges Schmuckstück um diese 15 außergewöhnlichen Edelsteine herum zu konstruieren, war ein gewagtes Unterfangen, aber eine sehr schöne Herausforderung für mich.
Sie präsentieren eine legendäre Kollektion mit einem außergewöhnlichen Stein von 33 Karat. Was macht diesen Diamanten so einzigartig?
VM: Abgesehen von der Geschichte seines Erwerbs, die eine wahre Diamantodyssee ist, hat dieser Stein ein unglaubliches Licht und eine außergewöhnliche Reinheit. Dieser Diamant hat die Einstufung D für seine Farbe und FI für seine Klarheit und ist somit von höchster Qualität. Die ganze Herausforderung bestand darin, sein Licht zu verstärken. Deshalb wollte ich ein Schmuckstück ganz aus Weißgold anfertigen, um die Blicke auf den Glanz dieses außergewöhnlichen Diamanten zu konzentrieren. So ist Akh-bâ-Ka wirklich eine unglaubliche Kreation, die das mythische Thema des geflügelten Käfers neu aufgreift. Ein pharaonischer Höhenflug, wenn man so will.
This is M
Wie erfolgreich war das erste Opus und warum wurde ein zweites Opus geschaffen?
VM: Das erste Opus war ein unbestreitbarer Erfolg. Wir stellten die Schmuckstücke während der Haute-Joaillerie-Woche im Juli in Paris vor. Beyond the Light ist eine meisterhafte, sehr prachtvolle Kollektion, die etwa 150 Kreationen umfasst. Daher war es für uns kompliziert, alle Schmuckstücke auf einmal einzuführen. Im vergangenen Jahr begannen wir mit der Messika Show während der Fashion Week im September ein neues Event für Haute Joaillerie einzuführen. Ich fand, dass diese Veranstaltung – die mir besonders am Herzen liegt – ideal war, um nun die Fortsetzung vorzustellen. So haben wir diese außergewöhnliche Laufsteg-Show für Opus II entworfen.
Welche Botschaft möchten Sie mit der Show vermitteln?
VM: Etwas wagen, und zwar im Alltag. Es gehört schon eine gewisse Kühnheit dazu, eine Haute-Joaillerie-Show während der Fashion Week zu starten, und noch mehr, sie dauerhaft zu etablieren. Es ist auch ein Wagnis, die Haute Joaillerie zu entweihen und sie in die Sphäre der „Mode“ zu bringen. Eine Möglichkeit, eine neue, sozusagen „coolere“ Tür für diese außergewöhnlichen Schmuckstücke zu öffnen, die sich danach sehnen, freier getragen zu werden.